Die Burgkirche
Der Name dieser Kirche geht auf die an dieser Stelle ehemals vorhandenen leiningischen Burg zurück, die im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört wurde. Ihre Ruinen wurden 1725 von Graf Friedrich Magnus an die reformierte Gemeinde abgetreten.1726 bis 1729 errichtete diese dort einen großräumigen Saalbau, der in seiner Schlichtheit auf anschauliche Weise die Vorstellung der calvinistischen Konfession zu Beginn des 18. Jahrhunderts vermittelt.
Die Burgkirche ist damit der älteste reformierte Kirchenbau im Herrschaftsgebiet der Leininger. Die Grafen waren in Konfessionsfragen im 18. Jahrhundert tolerant, obwohl sie selbst streng dem lutherischen Bekenntnis anhingen. Erst 1756 bis 1758 wurde der Turm hinzugefügt, der bis zum zum Dachfirst der Kirche reichte und fünf Geschosse hatte. Um 1840 erhöhte man den Turm um zwei Freigeschosse in Quadermauerwerk und schloss ihn mit einem verschieferten polygonalen Helm ab. Unmittelbar an die Kirche schließt sich das ehemalige Pfarrhaus von 1756 an. Am 18. März 1945 wurde die Kirche von Bomben getroffen und brannte völlig aus. Nur die Linde und der Maulbeerbaum auf der Grünanlage vor der Kirche überlebten das Feuer.
Beim Wiederaufbau 1953 bis 1956 rekonstruierte man zwar die Gestalt des Außenbaus, unterteilte aber den Saal in zwei Geschosse. Im Erdgeschoss befinden sich verschiedene Gemeinderäume, während im Obergeschoss der flachgedeckte Gemeindesaal errichtet wurde. Der Turm erhielt eine streng geformte kupferne Haube als Abschluss.
Das Wandbild von Otto Schmitt-Gross im Erdgeschoss.
© Foto: Peter Nonnenmacher